Bei den vielen Fahrten entstanden gute Ideen was an der MGC noch verbessert werden könnte. Stets war ich an der Verwirklichung derselben tätig.
Ach, was habe ich nicht Alles an-und umgebaut im Lauf der Jahre, damit ich mit Ihr noch komfortabler und sicherer fahre!
Als Erstes passte ich eine italienische Teleskopgabel an, die damals als Neuheit zur Geltung kam. Darauf ein englisches, fussgeschaltetes Burman 4-Gang Getriebe, bessere Sättel, dem Komfort auf langen Strecken zuliebe. Der letzte, ein Eigenbau-Doppelsitz hat sogar 2 Federbeine, den ich fuhr ja das Gespann ganz selten alleine. Dann eine Bosch Zündlichtmaschine, die nicht gleich zusammenbricht, dazu einen Autoscheinwerfer für bestes Licht. Drinn ist ein präziser EFAP Zähler, ein schweizer Produkt, eingelassen, auf den kann man sich zu hundert Prozent verlassen. Das Heck der Gondel habe ich von Hand beschriftet, mit den Namen der vielen Städte, in die wir kamen. Unsere Anwesenheit dort war nicht erfunden, erlogen, erdichtet. Die Namen lassen die Fahrten von Mann und Maschine erahnen.
Nachdem eine Seitentasche in Spanien von uns Abschied nahm, gefüllt mit Werkzeug, Ersatzteilen und anderem Kram, habe ich zwei Andere raffiniert gegen Verlust geschützt. Doch auch der Trick hat nicht völlig genützt als durch geplatzte Nähte Teile des Inhalts entwichen. Ich löste das Problem mit anderen Schlichen. Worauf aus schönen Aluminium Koffern, Eigenbau-Stil, kein Inhalt mehr heimlich auf die Strasse fiel.
Mit einem Horn konnte ich durchdringende Signale geben, vom Vorderreifen angetrieben, betätigt am Lenker mit Hebelzug. Längst ist es nicht mehr am Leben, man konnte uns Kommen hören, es war laut genug.
Am Öltank baute ich eine Pumpe an, um mit Röhrchen Ventile und Ketten zu schmieren.
Hinten am Tank einen kleinen Ablass-Hahn, dem ich zum Kochen Benzin entnahm.
Ins Instrumenten-Tableau baute ich eine kleine Steckdose ein, um per Kabel Licht zu haben ringsum und im Zelt. So musste kein Ärger beim Suchen von Pannen und Dingen sein und meine Eigenbau-Technik kostete wenig Geld.
Um endlich frei von den Launen versagender Feuerzeuge zu sein, baute ich einen Glühzünder samt Druckknopf ins Tableau ein.
Dort wo vorher die Handschaltung des Getriebes steckte, montierte ich eine Presse voll Flüssigseife. Wenn ich beim Flicken die Hände verdreckte, nachher vor dem Händewaschen weniger kneifte.
Die MGC wird jetzt zerlegt und renoviert, ohne dass Sie Ihr Gesicht verliert.
Nicht wie üblich originalgetreu im Sonntagsgewand, sondern so, wie Sie uns zur Verfügung stand.
Motorrad-Beschrieb: Original Zustand
Das Einzigartige ist ihr Fahrgestell. Es besteht nicht aus Stahlrohren, geschweissten oder gepressten Gestellen sondern aus kunstvoll gegossenem Aluminium Ober-und Unterteil, verbunden mit 5 Profilstreben aus Eisen.
Der Oberteil bildet zugleich Rahmen, Benzintank und Steuerkopf mit Handschaltung und Sattelbefestigung. Im Tank sind die Bordinstrumente in einem Tableau vertieft eingelassen, eine Uhr, Kilometerzähler, Benzinstandanzeiger, Ampèremeter und Tankverschluss. Eine Brampton Paralellogrammgabel steckt im Steuerkopf, darauf ein Marchal Scheinwerfer und der Lenker. Dieser ist mit Brems-Kupplungs-Deko-Hebel und Zünd-Luft und Gas Verstellhebel ausgestattet. Auch eine Steuerkopfbremse kann betätigt werden.
Der Unterteil hält das ungefederte Hinterrad, den Motor, das 3-Gang Getriebe und ist als Öltank ausgebildet, eine Fussbremsmechanik im Gehäuse wirkt auf die Bremsen beider Räder. Die Batterie ist über dem Getriebe befestigt, Magnet und Dynamo am Motor.
Der Unterteil ist als untere Hälfte des Kettenkastens geformt und trägt die Soziusfussrasten. Die Vorderen sind verstellbar an den Auspuffrohren befestigt.
Der Motor Marke JAP ist ein englisches Fabrikat. Er wurde damals von mehreren Motorradfabriken verwendet. Ein fliegender Storch war beidseitig als Markenzeichen am Tankbauch als Abziehbild angebracht. Die Maschine war ähnlich wie Motosaccoche lackiert.
Seitenwagen-Beschrieb
Die Gondel besteht aus einem Winkeleisen-Gerippe und Alu- Blechverschalung.
Ich schuf sie als durchdachten Mehrzweckbau. Die grosse Fläche vor der Windschutzscheibe bietet Platz für Essgeschirr und Kochherd.
Eine Klappe führt der geschlossenen Gondel wenn nötig Frischluft zu.
Zum Einsteigen wird das Dach nach vorn geschwenkt. Die Seitenfenster kann man öffnen und schliessen, nach Wunsch mit dem Fahrer ein Gespräch geniessen.
Die Sitzlehne ist der Abschluss des grossen Kofferraums, der Sitz zugleich der Reservetank für Benzin, leicht herausnehmbar. Die Federung besteht aus elastischen Gummibändern, die Gondel schwingt vorn um ein Querrohr des Chassis.
Das Seitenwagenrad ist schwingengelagert mit Gummiband-Federung.
Die Bremse betätigt der linke Fuss.