18.Juli 2018 zu meinem 80.Geburtstag.
Liebe Freunde, Bekannte und Weggenossen !
Zuerst möchte ich meinem Freund Peter Dittli und seiner tüchtigen Frau Maja meinen Dank aussprechen. Dank Ihrer spontanen Hilfsbereitschaft ist dieser Anlass erst möglich geworden. In meinen schwersten Stunden, der Krankheit meiner Frau Marlies, dem 3 × Zügeln meines Geschäfts fand ich Ruhe und Trost bei der Familie Dittli.
48 Jahre hatte ich eigene Hunde, dazu in meiner Jugendzeit 7 schwarze Katzen nebst Kaninchen und Hühnern. Bei Dittlis Hunden und Katze fühlte ich mich immer wohl.
Peter lernte ich Anfangs der 70er Jahre kennen. Meine Motocross-Trainingsstrecke befand sich in der Kiesgrube bei Weiningen, ZH. Dort fand man sich zusammen.
Peter kaufte von mir ein MX- Motorrad Greeves, später fuhr er CCM 4- Takt MX- Maschinen die ich importierte.
1977 holten wir mit Peters Opel Blitz 5 neue CCM’s in Bolton, England.Dieser Trip bleibt unvergesslich.Die Zeit schreitet stets voran,plötzlich war Peter 60 Jahre alt und hat mich zu seinem Geburtstagsfest eingeladen.
Wenn ich auf meine 80 Lebensjahre zurückschaue,muss ich meinem Schicksal dankbar sein.Meine Eltern schenkten mir Ihre Liebe und Vertrauen und haben sich für mich eingesetzt.Trotz guten schulischen Leistungen bin ich 3 × aus der Sekundarschule rausgeflogen, mein Betragen hat den Lehrern nicht gefallen, die Bewertungen lauteten von z.gut, befriedigend bis unbefriedigend !
1953 verliess ich die Schule ohne ordentlichen Schulabschluss und ging auf meine erste Autostoppreise nach Paris.
Meine ersten Lebenserfahrungen, der Aufenthalt 1947 im Kinderspital Zürich von Weihnachten bis Neujahr mit schwerster Lungenentzündung, der Motorradunfall 1949 in Nordafrika bei Anaba, Algerien, die Motorradreisen 1946, 1948, 1949, 1950 und 1952 mit meinen Eltern haben mich geprägt. Ich wurde furchtlos, doch ich sehnte mich nach Liebe. 1956 zog es mich in den Sommerferien nach Spanien. Mit einhundert Schweizerfranken wollte ich per Autostopp Gibraltar erreichen. In Marseille musste ich auf dem spanischen Konsulat das benötigte Visa bestellen. Meine defekten Schuhe wurden durch zweckmässige Sandalen ersetzt, dies riss ein Loch in meine Kasse !
In Barcelona ging ich auf das Schweizer Konsulat und bat um Fr.50.-, die mein Vater dann umgehend mit Gebühren zurück zahlte.Ich erreichte mein Ziel Gibraltar und war stolz darauf. Zurück in Zürich haben mich meine Freunde und Bekannten einige Jahre ‚ dä Gibraltar “ genannt.
Im Januar 1957 lernte ich bei einer Tanzveranstaltung in der Linde in Baden Marlies kennen. Beim Abschied habe ich nur ihren Vornamen gewusst, doch das Schicksal führte uns im Mai auf dem Hirschenplatz in Zürich wieder zusammen. Das dies zu einer Lebensgemeinschaft führte,habe ich dazumal nicht geahnt. Marlies hat 59 Jahre zu mir gehalten, hat mich unterstützt, getröstet und bei meinen Lebenskrisen stabilisiert.
1960 habe ich meine 4 jährige Lehrzeit als Fahrrad – und Motorradmechaniker erfolgreich abgeschlossen und konnte endlich gutes Geld verdienen. Ich arbeitete bei der Firma Mahler und Nusshold, Velos Marke UTO für Fr. 3.60 Stundenlohn und montierte 8 Fahrräder im Tag. Später bei der Firma TEBAG.
1956 begann unsere Motocrossgeschichte als wir am Autosalon in Genf unsere VELOCETTE Motorräder ausstellten. Da die Firma VElOCETTE keine 250 ccm MX Motorräder herstellte, kontaktierte mein Vater die englische Firma GREEVES und wir wurden 1959 Importeur dieser Marke für die Schweiz. Däddel besass nie einen Auto – Führerschein. Die erste verkaufte MX GREEVES zogen wir mit 2 Kälberstricken zum Käufer Emile Cruchet in Giez, Däddel mit der Velocette LE 200 ( 192 ccm ) vorn und ich auf der Greeves ohne H.Rad Kette dahinter, ca. 200 km !
1964 importierte Däddel 3 – Rad RELIANT Autos und überliess mir das MX Geschäft.
1973 gelang mir mein grösster Coup mit dem Import der legendären CCM 4 Takt MX Motorrädern. Mit der Firma CCM habe ich noch heute eine geschäftliche Beziehung.
Leider ist der Firmengründer Alan Clews am 2. Mai kurz vor seinem 80. Geburtstag gestorben.Ich werde am 27. Juli nach Manchester fliegen und sein Grab besuchen.
Die Firma CCM wird weiter bestehen. Ich habe rückblickend auf mein spannendes Leben eine Stiftung gegründet : Motorradkultur
Es freut mich, den heutigen Tag mit Gleichgesinnten verbringen zu können. Ich wünsche Allen „ä guäti Ziit“